„Mein Weg zu meinem Geld“

Kürzlich veröffentlichte die Zeitschrift der Jungen Wirtschaft einen interessanten Artikel von Heiko Luchetta.

 

WIE KOMMT MAN ALS JUNGUNTERNEHMERIN UND JUNGUNTERNEHMER ZUM GELD, DAS MAN FÜR DAS EIGENE BUSINESS BRAUCHT? EIN FINANZIERUNGSEXPERTE BERICHTET AUS EIGENER ERFAHRUNG, WIE‘S GEHT.

 

Wer sein Ziel nicht kennt, weiß nicht, welchen Weg er beschreiten soll“, erklärt Heiko Luchetta aus Landeck sein Motto in Bezug auf Finanzierungsfragen bei der Unternehmensgründung. Der 36-jährige Tiroler kennt sich sowohl aus beruflicher Perspektive als auch aus persönlicher Erfahrung mit Finanzierungsmöglichkeiten rund um das Thema Unternehmensgründung aus, hat er doch selbst sein Unternehmen Heiko Luchetta Finanzcoaching erfolgreich aus der Taufe gehoben. Mit seinem Unternehmen fokussiert Luchetta auf die Beratung von JungunternehmerInnen und UnternehmensgründerInnen in finanziellen Belangen. Er bietet neben Unternehmensberatung und –organisation Leistungen als Versicherungsmakler und Beratung in Versicherungsangelegenheiten sowie Vermögensberatung.

 

Experte Luchetta sieht den ausschlaggebenden Garanten für eine erfolgreiche Firmenfinanzierung und somit –gründung in der Planung, denn „leider passiert es nach wie vor, dass sehr viele Unternehmer unvorbereitet ihr Vorhaben starten und kläglich scheitern“. Dies verhindern kann nur, wer „genau weiß, wohin er will, wo sein Ziel ist“, erklärt Luchetta die Notwendigkeit eines Businessplans. Bereits für dessen Ausarbeitung können erste Unterstützungs-und Förderleistungen (Zuschüsse und Lohnkostenübernahmen) in Anspruch genommen werden. Heiko Luchetta empfiehlt, sich zu diesem Zweck an die Landesstellen der Wirtschaftskammer, das AMS, aber auch an Unternehmens- oder Steuerberater zu wenden. Aus den im Businessplan erarbeiteten Maßnahmen ist der Investitionsbedarf abzuleiten, wofür Kostenvoranschläge, Baukostenschätzungen und dergleichen von Nöten sind. Wichtig ist auch die genaue Definition des Investitionsbedarfs – und wo die Investition stattfinden soll, „um mögliche EU-, Bundes- und Landesförderaktionen mitberücksichtigen zu können“, erklärt Luchetta.

 

Geht es um Finanzierung des Unternehmens, sollte man genau differenzieren (Existenzgründung, laufende Investitionen, Forschung und Entwicklung usw.), was finanziert werden soll. In Folge stehen verschiedene Anlaufstellen zur Verfügung. Luchetta verweist darauf, sich auf jeden Fall an SpezialistInnen wie Unternehmens- und SteuerberaterInnen, aber auch qualifizierte/r AnsprechpartnerInnen von Banken zu wenden, um die „richtigen Maßnahmen“ einzuleiten, d. h. die Chance auf günstige oder einmalige Förderungen nicht zu verpassen.

 

Der Großteil der Förderungen setzt voraus, dass vor Investitionstätigkeit mit entsprechenden Angeboten eingereicht wird. Danach ist es meist zu spät und die Möglichkeit für lukrative Einmalzuschüsse, exzellente Konditionen oder auch Haftungslinien entfallen“, begründet er seine Empfehlung. Die Möglichkeiten und Varianten der Unternehmensfinanzierung sind laut Luchetta sehr „vielfältig und speziell“, die Finanzierung müsse jeweils individuell auf den Businessplan und den Standort des Unternehmens zugeschnitten werden, erklärt er die Unmöglichkeit, einen allgemeingültigen Finanzierungsfahrplan zu erstellen. Im Hinblick auf den Standort verweist Luchetta auf regionale Fördermöglichkeiten z. B. beim Thema Tourismus, die bspw. bei den Landesstellen der Wirtschaftskammer in Erfahrung gebracht werden können. Erst wenn geklärt ist, ob eine Maßnahme einer direkten Investition (Kapitalbedarf), einer Sicherheitenaufstockung (meist Haftung) oder aber auch diverser Netzwerk-, Verbesserungs- oder Dynamikmaßnahmen bedarf (oft Einmalzuschüsse, die nicht zurückbezahlt werden müssen), kann die/der JungunternehmerIn in die Umsetzungsphase übergehen und mit den einzelnen Anlaufstellen (s.u.) in Kontakt treten. Bei dieser Vorarbeit und mit dem gründlich ausgearbeiteten kompetenten Businessplan ist „in den meisten Fällen“, so Luchetta, „ein positiver Abschluss meist nur noch Formsache.“ Heiko Luchetta selbst machte sich nach zehnjähriger Bankentätigkeit selbstständig. Nach Vorgesprächen beim AMS wurde er in das Förderprogramm des ÖSB aufgenommen. Während einer dreimonatigen Direktzahlung/Unterstützung durch das AMS, erstellte Luchetta mit Unterstützung des ÖSB seinen Businessplan, erarbeitete Kennzahlen und die Vorschaurechnungen und besorgte die notwendigen Kostenvoranschläge. Luchetta fand schnell einen kompetenten Bankenpartner, der ihn mit den notwendigen Finanzierungsmitteln für sein – damals noch Ein-Personen-Unternehmen – ausstattete. Gemäß seinem Businessplan stellte Luchetta bald einen Mitarbeiter ein, den er gefördert bekam (Zuschussförderung AMS – Eingliederungsbeihilfe). Ein Jahr nach der Gründung übersiedelte das Unternehmen auf Grund des großen Kundenzustromes. Luchetta beanspruchte auch hierfür Finanzierungsmittel – teils vom Tiroler Wirtschaftsförderungsfonds, teils durch ein Bankdarlehen – für Büroumbau und -ausstattung.

 

Mittlerweile beschäftigt Heiko Luchetta Finanzcoaching 3-4 MitarbeiterInnen. So geht‘s, wenn man weiß, wie man zu seinem Geld kommt.

 

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Bericht JW-Magazin